Meine Arbeit dokumentiert eine Hinwendung zum Erlebnisbereich Sehen. Malen bietet die Möglichkeit sich dem Sehen bewußt zu widmen und das Sehen als Tätigkeit zu verstehen. Vom ersten Blick über das wiederholte Betrachten eines Motives bis zur Findung einer Komposition ist der Arbeitsprozess ein Justieren und Kalibrieren der Wahrnehmung.
Inspiration zur Malerei:
Wesentlich Inspiration zur Malerei war für mich die Begegnung mit dem Werk von Franz Gertsch. Seine Umsetzung fotografischer Motive in Malerei zeigte mir, wie die Malerei auch im Kontext fotografischer Medienbilder bestehen kann. In Folge pflegte ich eine intensive Auseinandersetzung mit dem amerikanischen Fotorealismus. Ich lernte die Position der Fotorealisten in Bezug auf die Fotografie kennen: Fotos als Bildkonzept und zum Motivstudium zu verwenden.
Diese Auseinandersetzung schloss mit der Zeit die gesamte Tradition naturalistischer Darstellung mit ein und ich fand dabei weitere Inspirationsquellen: Bernardo Bellotto (Canaletto), die Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts, besonders Jean-Baptiste Camille Corot, die amerikanischen Maler der Hudson River School, besonders Frederic Edwin Church. Sowie die Maler Felix Vallotton, William Delafield Cook, Neil Welliver und Ingrid Becker.
Bei der Verwendung der Fotografie als Wahrnehmungsinstrument ist eine impressionistische Farbumsetzung zentral. Diese kann aber malerisch durchaus symbolisch oder expressiv erweitert werden. Immer ist die malerische Arbeit ein Bemühen um Form und Farbkomposition.
Meine Motive sind:
Das Seestück: Der Blick auf einen See bietet als Landschaftsbild die meiste Weite und größte metaphysische Dimension.
Innenräume von Kirchen und Representationsräume:
Sie sind eine Hommage an die kompromisslose, architektonische Verherrlichung der spirituellen Dimension des Seins.
Landschaftsbilder und Stadtansichten sind eine Herausforderung der Bildkomposition und einer Farbwahrnehmung / Farbgebung, abhängig von der Lichtstimmung.